Ablauf eines Shootings

Kontaktaufnahme:

In der Regel spreche ich die Models gezielt an, mit welchen ich zusammen arbeiten möchte. Manchmal sehe ich den Wald aber vor lauter Bäumen nicht. 😉 In diesem Fall traut Euch bitte den ersten Schritt zu machen.

Wichtige Punkte bei der Kontaktaufnahme:

Leider ist die übliche Kontaktaufnahme nicht mehr als ein „Bock zu shooten?“.

Das ist ein bisschen wenig, um den „Bock“ herauszulocken. Aber immer noch genug, dass ich gegebenenfalls versuche folgende Informationen herauszukitzeln. Natürlich ist es ein großer Plus-Punkt, wenn zumindest die für Dich wesentlichen Punkte bei der Kontaktaufnahme ansprichst.

Allgemeine Informationen
– Wer bist Du?
– Wie alt bist Du?
-Woher kommst Du?

Shooting-Ideen
– In welchen Aufnahmegebiet möchtest Du Fotos machen?
– Hast Du bereits eine genaue Idee?
– Wann möchtest Du Aufnahmen machen?
– Hast Du eine besondere Location im Auge oder sogar in der Hinterhand?

Körperliche Aspekte
– Größe
– Haarfarbe und -länge
– Maße ggf. Kleidergröße
– Sichtbare Tattoos und Piercings (kein NoGo für mich, aber trotzdem für die Konzeption interessant)

Sonstiges
– Erfahrungen bzw. Referenzen
– Budget oder Honorar-Vorstellungen
– Was ich sonst noch wissen sollte.

Vorbereitungen:

  • Ich versuche recht schnell einen persönlichen Kontakt herzustellen. Bei dem Kaffee oder dem Telefonat klappere ich dann spätestens die oben genannten  Punkte ab. Zusätzlich kann man bereits so recht schnell feststellen, ob die Chemie stimmt. Natürlich beantworte ich bei dem Treffen deine Fragen.
  • Falls noch genügend Zeit vorhanden ist, kann man auch mit einem Konzept beginnen.
  • Im Idealfall schließt sich noch ein kleines Portrait-Shooting (ca. 15 Minuten) direkt an. Diese Bilder dienen hauptsächlich der Typisierung und um zu erkennen, ob wir fotografisch „kompatibel“ sind.

Konzeption

  • In der Regel baue ich das Shooting auf
    • die vorhandene Location,
    • die Idee und
    • das Model auf.
    • Entsprechend leitet sich die Kleidung und die Lichtverhältnisse ab.
  • Dadurch kann ich ein paar Ideen grob skizzieren. Aufnahmebereich und Stimmung
  • Die Grobkonzepte werden zusammen mit dem Model ausgebaut.
  • Dadurch ergeben sich noch weitere Ideen wie notwendige Requisiten oder Kleidungsstücke.

Shooting-Ideen:

 

Nur mit Vertrag:

 

Freizügige Aufnahmen erst ab 21 Jahren oder mit entsprechenden Referenzen:

Das ist ein schwieriges Thema für mich. Ich habe nichts dagegen, wenn bei einem Shooting etwas mehr Haut gezeigt wird (solange der künstlerische Aspekt im Vordergrund steht). Es stimmt aber schon, dass gerade sehr junge Models glauben, sie müssten nach dem zweiten oder dritten Shooting bereits in Bademode posieren um ihre „Karriere zu puschen“. Danach ist es nur ein kleiner Schritt zu Dessous – (Teil-)Akt usw. Klar hier lässt sich schnell Geld verdienen. Als Aktmodel ist es leicht immer wieder an neue, lukrative Aufträge zu kommen. Manche Wege werden dadurch aber auch verbaut. Es kann gut sein, dass man diese Art von Aufnahmen in ein paar Jahren bereut und gerne wieder rückgängig machen möchte. 

Entsprechend habe ich für mich entschieden diese Entwicklung nicht zu unterstützen – auch wenn es vielleicht deswegen nicht zu einem Shooting kommt. Denkt mal bitte darüber nach. 

 

Tipps zum Shooting:

Ausschlafen 

Trinken

Rasieren

Im Zweifel den ganzen Kleiderschrank mitnehmen

Outdoor-Shooting immer schön eincremen

 

Ablauf des Shootings:

In der Regel dauern meine Shootings 2-4 Stunden. Hier versuche ich etwa 3-5 Sets (Hintergrund, aber möglicherweise auch andere Kleidung, Aufnahmebereich oder Licht) zu fotografieren. Dabei handelt es sich um einen groben Richtwert. Wenn es gut läuft und wir mehr schaffen, sind wir beide Glücklich. Wenn es länger dauert spricht in der Regel auch nicht dagegen. Und wenn es 1-2 Sets weniger werden, geht die Welt auch nicht unter. Das Ziel ist es, dass sich Model und Fotograf wohl fühlen und auch mal Zeit für eine Pause haben. Das Shooting soll vor allem Spaß machen. Die guten Fotos kommen dann meist von alleine.

Ich definiere ein Set nicht nur nach der klassischen Definition mit Austausch des Hintergrunds. Es kann auch andere Kleidung oder ein anderes Licht sein. So bekommt man eine schöne Auswahl an unterschiedlichen Bildern zusammen.

Nachbereitung:

Ich gebe generell alle Bilder unbearbeitet in einer niedrigen Auflösung (lange Kante 1024) dem Model. Es kann jedoch sein, dass ich die Tonwerte bereits anpasse, damit die Bilder gleich aussehen bzw. man die Auswahl besser vornehmen kann.

Zusätzlich mache ich eine persönliche Auswahl an den Bildern, welche mir persönlich gut gefallen.

Der Hintergrund für dieses Vorgehen ist, dass ich es mir nicht Anmaße für den anderen zu entscheiden, welche Bilder gefallen oder nicht. Es kann gut sein, dass ich ein Bild übersehe oder aussortiere, welches dem Model aber sehr gut gefällt.

Die Kombination aus beiden Auswahlen geht dann in die eigentliche Nachbearbeitung. Diese nehme ich mit Lightroom (Lichtstimmung) und Photoshop (Korrekturen) vor.